Beispiel eines Tagesablaufes

Liebe Kathi,

heute bist Du um 8:00 Uhr mit Deiner Mama im Kindergarten angekommen. In der Garderobe der Wichtelgruppe hast Du Dich ganz selbständig ausgezogen Das hast Du vorher fleißig geübt und kannst es jetzt schon ganz alleine. An der Gruppentüre hast Du Dich mit einem dicken Kuss von Deiner Mama verabschiedet und anschließend die Erzieherinnen und Deine Freunde fröhlich begrüßt. Das ist wichtig, damit die Erzieherinnen wissen, welche Kinder heute in der Gruppe sind. Steffi hat Dich gleich gefragt, ob Du mit ihr in der Puppenecke spielen möchtest. Heute hast Du Dich aber für das Kneten am Basteltisch mit Konrad entschieden. In der Freispielzeit kannst Du nämlich selbständig entscheiden, was Du, mit wem und wie lange Du spielen möchtest, damit Du Deine Persönlichkeit frei entfalten kannst.


Um 8:30 Uhr hast Du das Klingeln zum Aufräumen gehört und Dich dann mit den anderen Wichteln zum Morgenkreis getroffen. Dabei saßen wir in der Wichtelstube im Kreis auf dem Boden und haben zunächst ein Begrüßungslied gesungen. Wir haben auch besprochen, welche Kinder heute fehlten, das heutige Datum, den Wochentag, den Monat, die Jahreszeit und was den ganzen Tag so passiert in unserer Gruppe.


Anschließend dürft Ihr Kinder immer frei wählen, mit wem Ihr in welchem Bereich spielen wollt..


Heute hast Du Dich dafür entschieden, mit Deiner Freundin ausgiebig in der Puppenecke zu spielen. Nach einiger Zeit ist Dir eingefallen, dass Du noch keine Brotzeit gemacht hast. Meistens isst Du gemeinsam mit ein paar anderen Kindern. Das macht mehr Spaß, weil ihr euch dabei so gut unterhalten könnt. Du hast Dir selbst einen Teller und einen Becher aus dem Geschirrschrank geholt, dann Deine Brotzeit ausgepackt und Dir Tee eingeschenkt. Nachdem Du fertig warst, hast Du Deine Brotzeittasche aufgeräumt und geschaut, ob Dein Platz sauber ist. Bei der Brotzeit lernst Du, dass Du selbständig Deine Sachen erledigst und auch bestimmen kannst, wann, wie lange und wie viel Du isst.


Nach der Brotzeit bist Du von einer Erzieherin an den Basteltisch gerufen worden. Dort hast Du den Nikolaus für Dein Säckchen gefaltet. Die Angebote sind immer sehr spannend, weil sie je nach Thema wechseln und Du bist immer voller Eifer dabei. Beim Basteln schulst Du besonders beim Schneiden, Kleben und Malen Deine Feinmotorik und kannst Deine Kreativität zum Ausdruck bringen. Wenn Du mit anderen gemeinsam an einem Projekt arbeitest, ist es auch gut für Dein Sozialverhalten, denn Du lernst, Dich mit anderen abzusprechen. Die Erzieherin hält sich hierbei im Hintergrund. Sie unterstützt Dich und hilft Dir, wenn sie merkt, dass Du nicht mehr vorankommst.


Am Ende des Vormittags hast Du wieder das Klingeln gehört und hast Dich mit dem Aufräumen sehr beeilt, weil Du wusstest, dass wir in den Garten gehen. Wir versuchen, bei fast jedem Wetter hinaus zu gehen. Frische Luft tut uns gut und Bewegung ist für alle Kinder wichtig.


Beim Anziehen hast Du versucht, Deine Schuhe selbst zu binden, die Jacke selbst zu schließen und auch an das sonstige Zubehör wie Matschhose, Mütze, Schal und Handschuhe zu denken. Die Erzieherinnen helfen auch gern, wenn Du nicht mehr weiterkommst. Im Garten konntest Du dann wieder spielen was Du wolltest. Entweder Du hast an den Gartengeräten geklettert, Du bist gerutscht oder Du hast im Sand gespielt. Besonders lange hast Du aber geschaukelt.


Allerdings musstest Du da manchmal warten, weil die Schaukeln sehr begehrt sind. Es gibt auch Pferdeleinen, Fußbälle, Reifen, Dreiräder und Roller.


Im Sommer dürft ihr auch durch das Wasser laufen. Im Winter rutscht ihr auf Poporutschern den Hügel im Garten hinunter. Heute war es dann wieder viel zu früh, als Dich Deine Mama zwischen 12.15 Uhr und 12.30 Uhr abgeholt hat. Aber Du weißt ja, dass Du morgen wieder in den Kindergarten kommen darfst.


Selbstverständlich läuft nicht jeder Tag genau so ab. Damit ihr euch aber besser orientieren könnt, wollen die Erzieherinnen mit euch einen gewissen Rhythmus beibehalten. Es gibt feste Rituale im Tagesablauf.


Deine Freundin Steffi ist wie viele andere Kinder noch etwas länger im Kindergarten geblieben und hat mit Einigen ein warmes Mittagessen eingenommen. Nach dem Essen sind sie auf die Toilette und zum Händewaschen gegangen. Und dann wurde es ganz still in unserem Haus. Im Turnraum wurden kleine Bettchen aufgestellt, jedes Kind hat ein festes, eigenes Bett. Dann durften sich die Kinder bei einer Geschichte, einer Phantasiereise oder einer Meditation von dem anstrengenden Vormittag erholen. Deshalb bitten die Erzieherinnen auch alle Eltern, sich zwischen 12.30 Uhr und 14.00 Uhr leise zu verhalten, denn im ganzen Haus ist nun Mittagsruhe. Anschließend sind die Mädchen und Buben zurück ins Zwergenzimmer oder in den Garten gegangen, um den Tag mit gemeinsamen Spielen, Malen oder Basteln ausklingen zu lassen. Um fünf Uhr wurden dann auch die letzten Kinder abgeholt.

 

Deine Diana, Anja und Jenny